PurpleStride – violette Läufer und prominente Helfer gegen einen heimtückischen Krebs
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eigentlich relativ selten – dafür aber besonders bösartig. Eine Interessensgruppe schafft US-weit Bewusstsein, ein Showstar wirkt als Zugpferd und zwei Pharma-Riesen unterstützen: Ein starkes Team gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Um Bewusstsein für die Gefährlichkeit von Pankreaskarzinom zu schaffen und um Spendengelder für die Forschung in dem Bereich zu lukrieren, wird in den USA alljährlich zu PurpleStride-Wanderungen geladen. Diese Läufe und Wanderungen sollen somit „violette Schritte“ hin zu besseren Behandlungsmöglichkeiten dieser besonders heimtückischen Krebsart setzen. Organisiert wird das Ganze von Pancreatic Cancer Action Network (PanCAN), einem US-weiten Netzwerk von Aktivisten in dem Bereich.
In diesem Jahr gelangen den Organisatoren gleich zwei bemerkenswerte Erfolge: Einerseits können die PurpleStride-Läufe erstmals seit Bestehen der Aktion an einem gemeinsamen Tag – dem 30. April – als konzertierte landesweite Aktion in Szene gesetzt werden.
„The Office“-Mindy Kaling als Gesicht der Kampagne
Und andererseits konnte die jenseits des großen Teiches bekannte Schauspielerin und Komikerin Mindy Kaling als Botschafterin für die diesjährige Kampagne gewonnen werden. Sie selbst hatte ihre Mutter vor zehn Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren. „Ich vermisse meine Mutter jeden Tag“, sagt Kaling in einer Aussendung. „Und wenn ich mich irgendwie engagieren kann, um im Kampf gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs zu helfen, tue ich es auch ein wenig für sie“, erklärt der Star von „The Office“ und „The Mindy Project“, „denn der Verlust meiner Mutter war einer der schwierigsten Momente in meinem Leben.“
PanCAN kann mit Mindy Kaling als Gallionsfigur dieses Jahr erstmals wieder öffentlich in Erscheinung treten, nachdem man sich aufgrund der COVID-Pandemie zwei Jahre lang auf virtuelles Spendensammeln und Informieren konzentriert hatte.
Ipsen und AbbVie als prominente Unterstützer
Die Arzneimittelhersteller Ipsen und AbbVie, die sich unter anderem zum Thema Pankreaskarzinom engagieren, unterstützen die Kampagne tatkräftig. Der französische Hersteller Ipsen forscht im Bereich der sogenannten NET-Therapien im Kampf gegen Neuroendokrine Tumore, die in zahlreichen Therapiegebieten tätige amerikanische Abbot-Abspaltung AbbVie ist am Markt vor allem mit dem TNF-Blocker Humira vertreten.
Insgesamt erhoffen sich die Verantwortlichen von PanCAN 70.000 lila gekleidete Läufer für den 30. April. Als finanzielles Ziel habe man sich 16,5 Millionen Dollar gesetzt, sagt Julie Fleshman, die CEO von PanCAN, im Interview. Und jeden einzelnen Dollar ist es wert in die pharmazeutische Forschung zu stecken, denn „mit einer Fünf-Jahres-Überlebensrate von gerade einmal 11 % ist Bauchspeicheldrüsenkrebs eine der tödlichsten Krebsarten überhaupt.“ Pro Jahr sterben etwa 50.000 Amerikaner daran.
Hierzulande sind es pro Jahr etwa 1.700 Menschen, die daran sterben. Und wie anderswo ist es auch in Österreich: Der Krebs ist relativ selten, aber aufgrund der hohen Letalität ist er die vierthäufigste Todesursache zwischen Boden- und Neusiedler- und vor allem Wörtersee, denn Kärnten führt die traurige Statistik an, sowohl was die Erkrankungsrate, als auch was die Sterberate betrifft.
„Wir haben alles für sie getan, aber wir haben es eben nicht früh genug erkannt“, klagt Mindy Kaling über den Fall ihrer Mutter. Zwischen der Diagnose und ihrem Tod waren gerade einmal acht Monate vergangen. „Daher wollen wir uns für Früherkennung und bessere Behandlung einsetzen“, hofft sie, „damit diejenigen, die heute kämpfen, eine Chance auf ein Leben haben – das meine Mutter nicht hatte.“