GSK warnt in neuer Kampagne vor „schlafender Gürtelrose“
„Die Gürtelrose schläft“, warnt GlaxoSmithKline in ihrer neuesten Kampagne. Damit will der britische Pharmakonzern Bewusstsein für die versteckten Gefahren der Gürtelrose schaffen. Und ganz besonders und der lateinamerikanischen Community der USA.

Interessant bei der Kampagne für den nordamerikanischen Markt ist vor allem die Zweisprachigkeit: nicht nur auf Englisch wird geworben und gewarnt. GSK produzierte auch eine spanische Version, die völlig entkoppelt von der englischsprachigen läuft. Ausschließlich hispanische Schauspielerinnen und Schauspieler wenden sich an das US-Publikum lateinamerikanischer Herkunft.
Breit angelegt wendet sich GSK an Menschen über 50 – mit Fernsehspots, Auftritten in sozialen Medien und Aktionen in Apotheken. Denn nach Ansicht von GSK ist Gürtelrose bei Best Agers ein „schlafendes Problem“. Laut Firmenangaben tragen 99 % der Altersgruppe das Virus in sich, und bei einem Drittel der Betroffenen bricht die Krankheit auch tatsächlich aus.
Der schlafende Virus
„Erstaunliche 61 % der Nordamerikaner wissen nicht oder glauben nicht, ein Gürtelrose-Risiko in sich zu tragen“, sagte kürzlich ein Unternehmenssprecher, „deshalb wollen wir mit unserer Kampagne das Bewusstsein für das Gürtelrose-Risiko bei Menschen über 50 schärfen.“
Der „schlafende Virus“ war auch schon in früheren Kampagnen ein Thema – immer wieder wurde auf die Schmerzhaftigkeit einer Erkrankung, die lang andauernden Beschwerden und das latent vorhandene, doch relativ leicht vermeidbare Risiko hingewiesen. Mit der Kampagne will man eben Menschen wachrütteln, auf dass der Virus in ihnen nicht erwacht.
Spezielle Version für Latinos
GSK stellte bei der Präsentation der Kampagne auch fest, dass es große Unterschiede hinsichtlich des Bewusstseins zwischen den ethnischen Gruppen gibt. Das spiegelt sich auch in der Durchimpfungsrate wider: Immerhin sind von den über Sechzigjährigen in den USA 38 % der weißen, aber nur etwas weniger als 20 % der hispanischen Gruppe geimpft. Auch gerade deshalb legte GSK Wert darauf, den Spot und die Materialien nicht einfach nur zu übersetzen, sondern durch in der Latino-Community bekannte Gesichter die Botschaft wirklich in die Gesellschaft hineinzutragen.
Aus dem Hause GSK kommt das Präparat Shingrix, ein auf Glykoprotein-E-Antigen basierender Impfstoff, der umsatzmäßig einen Eckpfeiler im Produktportfolio des Unternehmens darstellt. Wenngleich für das Vorjahr Umsatzzahlen in Milliardenhöhe kolportiert wurden, konnte man auch vernehmen, dass GSK dabei einen relativ großen Einbruch in den Verkaufszahlen verbuchen musste. Mit der neuen Kampagne möchte man da offenbar gegensteuern.