Ist Healthness der neue Megatrend in der Gesundheitsbranche?

Unsere Gesellschaft verändert sich jeden Tag aufs Neue. Wir gehen den Weg der Digitalisierung und wir vernetzen uns zunehmend. Viele Bereiche des täglichen Lebens sind davon bereits betroffen. Beruf, Freizeit, Urlaub – das alles wäre ohne neue Technologien und die Errungenschaften der letzten Jahre nur mehr schwer vorstellbar.
Warum soll also nicht auch die Gesundheitsbranche auf den Zug aufspringen und endlich ganz vorne mitmischen? Philips HealthTech hat eine Studie zu diesem Thema durchgeführt und ein starkes Beispiel vorgelegt, wie die Zukunft der Gesundheitsbranche aussehen wird und welche Rolle Healthness dabei einnimmt. Es wird auf Vertrauen, Individualität und Qualität ankommen – und auf die Integration neuester Technologien in die tägliche Arbeit des medizinischen Personals.
Vertrauen als zentraler Wert
Der Trend geht hin zum gesundheitsbewussten Individualisten, der sein persönliches Wohlbefinden gerne selbst in die Hand nimmt. Er erwartet sich dabei volle Unterstützung von seinem Arzt, sowie Transparenz in der Vorgehensweise und das gemeinsame Entwerfen von Behandlungsmethoden auf Augenhöhe. Der zentrale Wert, der die Gesundheitsbranche in Zukunft begleiten wird, ist Vertrauen. Vertrauen in die fachliche Kompetenz des Arztes, Vertrauen in ein demokratisches Gesundheitssystem und Vertrauen in ein selbstbestimmtes Leben. Der Patient von morgen ist engagiert und möchte aktiv an seiner Gesundheit arbeiten. Er möchte in den gesamten Prozess des Gesundheitswesens einbezogen werden und ist dafür auch bereit, mehr Geld auszugeben. Der Gesundheitsmarkt wird als Vertrauensmarkt gesehen. Neben dem ersten und zweite Gesundheitsmarkt – der die klassische Gesundheitsvorsorge und die privat finanzierten Zusatzprodukte beinhaltet -, tritt ein dritter Gesundheitsmarkt zum Vorschein. Nach dem Prinzip der Sharing-Economy werden die Patienten in Zukunft das Gesundheitssystem mitgestalten.
Healthness – der nächste Megatrend
Mit dem wichtigen Faktor Vertrauen, geht auch Individualisierung einher. Der Patient wird zunehmend als Kunde wahrgenommen, der vom Arzt eine Dienstleistung erwartet. Im Gegenzug ist er auch bereit, selbst etwas für seine Gesundheit zu tun und durch die Übermittlung bestimmter Daten, den Diagnoseprozess zu erleichtern. Eine elementare Rolle spielen dabei Wearables in Verbindung mit mHealth Apps. Fitnessarmbänder erfreuen sich besonderer Beliebtheit und gelten mittlerweile als modische Ergänzung zum Outfit. Sie nehmen Bewegungsdaten auf, verfolgen den Schlafrhythmus und erinnern an die Einnahme von Medikamenten. In Verbindung mit entsprechenden Apps können die aufgezeichneten Daten umfangreich ausgewertet und unter anderem für medizinische Diagnosen nützlich sein.
Krankheit entsteht nicht nur in den Genen, und Gesundheit ist nicht nur eine Frage des richtigen Arztes.
Philips Gesundheitsstudie 2015, S. 17
In der heutigen Gesellschaft wird auf einen ganzheitlich gesunden Lebensstil geachtet. Man wartet nicht mehr bis man krank ist, um dann den Arzt aufzusuchen. Der Arzt ist heute ein Partner, der dem individuellen Patienten dabei unterstützt, ein gesundes Leben zu führen. Gesundheit wird zum Statussymbol und liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen. Trends wie Yoga, Pilates, vegane Ernährung oder Detox zeigen, wie weit verbreitet das Statussymbol Gesundheit mittlerweile ist. Wer nicht auf sich selbst achtet, gilt als selbst Schuld, wenn er krank wird.
Big Data und Open Health
Big Data ist ein Reizwort, das wohl in der Vergangenheit oftmals in negatives Licht geraten ist. Große Konzerne sammeln riesige Mengen an Daten, um Profile ihrer Kunden anlegen zu können. Google optimiert so seinen Algorithmus, Facebook liefert auf Basis dieser Datenmengen maßgeschneiderte Werbung für jeden Nutzer. Warum sollten also nicht auch gesammelte Gesundheitsdaten zum Vorteil der Patienten eingesetzt werden? Je mehr Daten vorhanden sind, desto präziser kann eine Diagnose gestellt werden. Gleichzeitig ermöglichen große Datenbanken neue medizinische Erkenntnisse, die in weiterer Folge anderen Menschen zu Gute kommen. Nach dem Prinzip der Open Health unterstützen sich Patienten und Ärzte gegenseitig. Ein Projekt, dass in der Philips Gesundheitsstudie 2015 angeführt wird, ist PatientsLikeMe. Mehr als 400.000 Mitglieder sind mittlerweile registriert und können sich auf der Plattform austauschen. Sie können in Verbindung treten und ihre medizinischen Daten und Erfahrungen für Forschungszwecke (anonymisiert) weitergeben. Open Health heißt in weiterer Folge aber auch, dass alle Daten völlig transparent und frei für jeden zugänglich sind. Vor allem in Europa herrscht noch große Skepsis zu diesem Thema.
Für große Diskussionen hat beispielsweise das Ende 2014 von der Generali-Versicherung angekündigte Tarifmodell Vitality gesorgt. Mittels Gesundheits-App sollen dabei Vorsorgetermine gespeichert, Schritte gezählt und sportliche Aktivitäten dokumentiert werden. Diese Faktoren sollen für Versicherte dann eine Art Bonus-System bereitstellen. Wer regelmäßig Sport macht und alle Vorsorgeuntersuchungen wahrnimmt, wird mit Fitness Center-Gutscheinen oder Rabatten für Reisen belohnt. Um solche Versicherungssysteme langfristig durchzusetzen, muss vor allem in Vertrauen und Kompetenz investiert werden. Dadurch kann an einem neuen intensiveren Arzt-Patienten-Verhältnis gearbeitet und in die Zukunft der Gesundheitsbranche investiert werden.
Trend: Alternative Behandlungsmethoden
Das Vertrauen in die Schulmedizin sinkt und wird zunehmend durch alternative Behandlungsmethoden in Frage gestellt. Die Menschen suchen nach neuen, unkonventionellen Wegen, um gesund zu bleiben. Sie wollen dabei ein ganzheitliches Konzept, das sie einerseits gesund hält und auf der anderen Seite die Lebensqualität steigert. Der Ruf nach Alternativen ist also nicht nur als Kritik, sondern eher als Zusatzoption, als Add-on zu verstehen.
Wenn es nach der Philips Gesundheitsstudie geht, dann lassen sich die Trends im Gesundheitswesen folgendermaßen zusammenfassen.
Gesundheit…
… wird individuell.
… wird ganzheitlich.
… geschieht auf Augenhöhe.
… wird patientenzentriert und offen – wird zum Gemeinschaftsprojekt.
… verbindet Präzisionsmedizin und Menschlichkeit.
… wird spielerisch und unterhaltsamer.Philips Gesundheitsstudie 2015, S.29