Novartis wie auf Netflix unterwegs

11.05.2022 Trends
2 Minuten Lesezeit

Novartis präsentiert seinen „Netflix-Moment“. Mit einem On-Demand-Video-Hub, den der Pharmariese auf Netflix präsentiert, soll die Zusammenarbeit mit ÄrztInnen verbessert werden.

Novartis und Videos-on-Demand? Passt das zusammen? Aber selbstverständlich. Die Basler Pharmazeuten haben sich mit dem New Yorker Softwareunternehmen Evermed zusammengetan, um einen Service maßgeschneiderter Videos auf die Beine zu stellen. Die Aufklärungs- und Informationsvideos richten sich speziell an Rheumatologen und werden unter dem Namen PEAK (für Personalized Education and Knowledge) zusammengefasst.

Videos-on-Demand: von ExpertInnen für ExpertInnen

Und „personalisiert“ ist auch der Schlüssel von dem Ganzen: Mit dem neuen Konzept wollen die Marketer von Novartis über altgewohntes digitales Marketing von Webinaren und Whitepapers hinausgehen und maßgeschneiderten Video- und Audiocontent bieten – auf Abruf. Die Inhalte wurden mit ExpertInnen im Bereich der Rheumatologie und anderen Fachleuten erstellt und sollen im Rahmen einer umfassenden Informationsplattform zur Verfügung stehen.

Die Idee dahinter erklärt Gail Horwood, Marketingchefin von Novartis in den USA, wie folgt: „Wir wollen den besten Weg finden, um mit unseren Stakeholdern in Kontakt zu treten.“ Denn die Erwartungen der Menschen haben sich geändert. Nicht nur im Bereich Konsum und Unterhaltung, auch beim Lernen greifen Menschen zunehmend auf On-Demand-Services zu. Also habe man sich an die New Yorker SpezialistInnen von Evermed gewandt, um gemeinsam diese neue Art von Kommunikation mit ÄrztInnen zu entwickeln.

Novartis-CEO: Intensiver mit Digitalisierung auseinandersetzen

„Seit längerer Zeit pocht unser CEO Vas Narasimhan darauf, dass wir uns intensiv mit Digitalisierung beschäftigen müssen“, so Horwood weiter, „und diese On-Demand-Serie ist ein gutes Beispiel dafür.“ Nicht zuletzt die Pandemie hat hier einen Motivationsschub geliefert: Covid hat gezeigt, dass Novartis Ansatz, immer „digitaler“ in Marketing und Unternehmenskommunikation zu werden, der richtige Weg ist.

Bei dem Programm geht es nicht nur um Medikamente und ihre Wirkungen, sondern auch um klinische Studien und deren Ausformung und gesellschaftspolitisch relevante Themen wie Ungleichheiten in der Gesundheitsvorsorge. Aber klarer Weise soll natürlich das Zugpferd von Novartis, das Rheumamedikament Cosentyx, nicht zu kurz kommen. Insgesamt gibt es bereits 90 verschiedene Inhalte, die zum Download bereitstehen: Von Mini-Dokuserien bis zu Podcasts und Animationsvideos. Alles niemals länger als 15 Minuten, damit es übersichtlich und anwenderfreundlich bleibt.

Warum beginnt man gerade mit Rheuma? Das erklärt das Produktportfolio von Novartis. Cosentyx ist das umsatzstärkste Zugpferd im Stall der Schweizer. Branchenkenner sprechen von Einnahmen von über vier Milliarden Dollar, die der Wirkstoff allein im vergangenen Jahr in den USA erzielt hat.

Und Novartis erhofft sich viel von der Plattform. Einerseits wolle man lernen, „welche Inhalte und in welcher Form sie von unseren Partnern angenommen werden“, so Gail Horwood weiter, „andererseits ist die Plattform natürlich auch eine großartige Unterstützung für unsere Marketer.“

Die auf Rheuma fokussierte Plattform wurde zu Jahresbeginn ins Leben gerufen und ist einmal auf drei Jahre angelegt. Aber intern denkt man bereits über eine Auswertung auf andere Bereiche nach.

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