Telepharmazie – die Lösung für versorgungsschwache Regionen

19.04.2016 Trends
2 Minuten Lesezeit

Die letzte Apotheke im Dorf schließt ihre Tore für immer. Was nun?

Nicht nur der klassische Landarzt ist vor dem Aussterben bedroht. Auch Apotheken müssen in ländlichen Regionen zunehmend ums Überleben kämpfen. Das ist besonders für ältere Menschen ein großes Problem. Für viele bedeutet das unverhältnismäßig längere Reisen und eine schlechtere Versorgung bei akuten Notfällen.

Wie kam es dazu?

Bereits seit einigen Jahren hört man von vielen Seiten, dass die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen auch hierzulande immer schlechter wird. Die klassischen Landärzte gehen in Pension – oft müssen Praxen schließen, da es keine Nachfolger gibt.

Auch Apotheken erleiden ein ähnliches Schicksal. Die Umsätze gehen europaweit seit Jahren zurück. Viele Apotheken schreiben nur mehr sehr knapp schwarze Zahlen. Laut Wirtschaftsblatt steht rund ein Drittel aller Apotheken in Österreich vor der Pleite. Viele nehmen zusätzlich zu den klassischen Medikamenten, auch Geld durch Homöopathie oder Kosmetika ein. Das meiste kommt aber nach wie vor über die Kassenverträge – und diese sind teuer und kompliziert. Zieht man von diesen Einnahmen die Kosten für Personal und Investitionen ab, bleibt unterm Strich kaum etwas über. Immer mehr Apotheken müssen daher schließen.

Das ist jedoch vor allem für ländliche und versorgungsschwache Regionen ein zunehmendes Problem.

Telepharmazie – so sieht die Lösung aus

Dieses Problem lösen. Das setzten sich Unternehmer in den Kopf. Was dabei entsteht, sind dann Versandapotheken wie Vamida oder DocMorris. Das Prinzip dahinter ist simpel: Anstatt mit dem Auto zur nächsten – womöglich weit entfernten – Apotheke zu fahren, werden Medikamente ganz einfach online von zu Hause aus bestellt. Bei Vamida umfasst das Angebot rezeptfreie Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetik- und Pflegeprodukte.

DocMorris geht einen Schritt weiter und bietet auch Online-Beratung an. Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr kann man per Mausklick mit geschultem Fachpersonal sprechen – über die Einnahme von Medikamenten oder Serviceauskünfte. Anders als bei Vamida nimmt DocMorris auch Rezepte entgegen und liefert entsprechende verschreibungspflichtige Medikamente. Dabei muss das Originalrezept vom Arzt vorgewiesen werden.

Die Zukunft steht vor der Türe

Die Entwicklungen in der eHealth Branche sind rasant in den letzten Jahren. Firmen wie Vamida oder DocMorris zeigen, wie die Zukunft der Gesundheitsversorgung aussehen wird. Dienstleistungen und Produkte sind nicht länger an einen bestimmten Ort gebunden. Wie schon die Philips Gesundheitsstudie gezeigt hat, heißt der Trend Individualisierung. Es zeigt sich auch, dass Online-Apotheken im Vergleich rund ein Viertel günstiger sind als herkömmliche Apotheken (siehe: Statista). Eine Umfrage von Statista hat zudem ergeben, dass rund 16% der Befragten planen, in den nächsten 12 Monaten medizinische und nicht-medizinische Produkte (z.B. Kosmetika, Nahrungsergänzungsmittel) über Online-Apotheken zu beziehen.

statistic_id306854_online-apotheken-in-oesterreich---umfrage-zum-kaufverhalten-der-kunden-2014

 

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