Umfrage zeigt die Beziehung von Millennials zum Thema Health Care
Unter den Mitgliedern der sogenannten Millennials ist Wellness bekanntermaßen ein wichtiges Thema, weshalb diese Generation von einigen auch als Wellness-Generation bezeichnet wird. Millennials verbringen viel Zeit damit, ihren Körper in Form zu bringen und die eigene Fitness zu verbessern. Daneben gibt es aber auch weitere Schlüsselelemente, die helfen, ein gesundes Leben zu führen.

Geht es beim Thema Wellness wirklich um die eigene Gesundheit oder geht es letztlich doch um etwas anderes? Wie oft lassen Millennials sich wirklich von einem Arzt untersuchen und wie viele der Befragten haben überhaupt einen festen Hausarzt? Die Ergebnisse der Studie, bei der über 2.000 amerikanische Millennials von Harmony Health Care IT befragt wurden, sollen Aufschluss darüber geben, inwiefern jährliche Untersuchungen und medizinischer Rat von Fachärzten eine Rolle im Leben der Befragten spielen.
Werden gesundheitliche Probleme von Millennials verdrängt?
Ein gesundheitliches Problem zu ignorieren, ist vielleicht einfach, aber im Grunde ist es das Schlimmste, was man tun kann, wenn gesundheitliche Probleme auftreten. Anstatt die Lösung des Problems zu verzögern, sollte man schnellstens versuchen, die Ursache zu erforschen. Die Studie ergab, dass bereits 45% der Befragten schon einmal ein oder mehrere gesundheitliche Probleme aufgeschoben und nicht nach Antworten gesucht haben. Bei 41% von ihnen dauerte dieser Aufschub sogar länger als ein Jahr. Dabei kann die Suche nach einer Lösung für das Problem bzw. nach Fachärzten eine Verschlimmerung der Situation verhindern. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein gesundheitliches Leiden verkompliziert, steigt, je länger man nichts dagegen unternimmt.
Zwar geben 76% der Befragten an, dass sie einen festen Hausarzt besitzen, 38% davon sogar schon länger als zwei Jahre. Jedoch gaben 24% an, dass sie seit fünf oder mehr Jahren keine jährliche Check-Up-Untersuchung mehr haben durchführen lassen. Viele Millennials fühlen sich einfach gesund oder sind zu beschäftigt bzw. bequem, einen Arzt aufzusuchen und Untersuchungen durchführen zu lassen.
Millennials bevorzugen medizinische Beratung über digitale Medien
Woran liegt es, dass viele Millennials auf einen persönlichen ärztlichen Rat zu verzichten scheinen bzw. eine gute Gesundheit vermuten? Viele von ihnen wenden sich lieber an das Internet, um sich medizinisch beraten zu lassen. Von den Befragten gaben 48% an, Online-Ressourcen bei der Diagnose ihrer Symptome zu vertrauen. Sogar 78% nutzen ausschließlich Online-Portale für ärztlichen Rat und verzichten gänzlich auf einen Arztbesuch. Zu den beliebtesten Ressourcen gehören laut Befragung Portale, wie WebMD (82%), Nachrichtenartikel (27%) und YouTube (22%). Eine professionelle medizinische Beratung ihres Hausarztes über digitale Medien würden 48% der Befragten sogar einem persönlichen Besuch vorziehen.
Eine Frage des Geldes
Die Ergebnisse der Befragung hängen mit dem amerikanischen Gesundheitssystem zusammen. Viele Millennials verzichten auf persönliche Arztbesuche, um die Kosten in diesem Bereich niedrig zu halten. Auch geben 65% der Befragten an, keine Ersparnisse für medizinische Notfälle anzusammeln. Von den restlichen 35% legt die Hälfte weniger als 100 Dollar pro Monat für Gesundheitsthemen zur Seite.
Das Internet macht uns alle zu Kunden
Mit ihrem Fokus auf Komfort, niedrigen Kosten und Technologie wird es interessant sein zu sehen, wie diese Generation die Zukunft der Gesundheit mitgestaltet, und wie sich Patienten und Anbieter an diese Veränderungen anpassen werden. Betrachtet man die Entwicklung auch in anderen Branchen, so kann man mit Sicherheit sagen, dass die Implementierung von digitalen Prozessen, wie Online-Beratungen, in den medizinischen Alltag auf lange Sicht unvermeidbar sein wird. Die Studie zeigt, dass auch im medizinischen Bereich das Thema Customer Experience eine besondere Rolle spielt und teilweise sogar der eigenen Gesundheit übergeordnet wird. Auch Patienten werden verstärkt zu Kunden, um die es zu kämpfen gilt.
Methodik
Im Juni 2019 wurden 2.103 Millennials im Alter zwischen 23 und 38 Jahren befragt. 57% der Befragten waren Frauen und 43% Männer. Von den Befragten waren 82% erwerbstätig oder selbständig. 35% der Befragten gaben an, dass sie eine bereits bestehende Erkrankung haben.