24/7 online? So viel Zeit verbringen wir mit Medien
Nielsen, ein international tätiges Marktforschungsinstitut, hat seinen Total Audience Report für das erste Quartal 2019 veröffentlicht. Für manche Medien enthält der Report gute Nachrichten, andere müssen Einbußen bei ihrer Beliebtheit vermelden. In diesem Artikel präsentieren wir Ihnen die wichtigsten Ergebnisse des Total Audience Reports und sagen Ihnen damit, mit welchen Medien wir wie viel Zeit verbringen.

Der Total Audience Report
Nielsen’s Total Audience Report misst, wie viel Zeit US-Amerikaner mit Medien wie TV oder Radio verbringen. Außerdem erhebt der Report, wie sie die Zeit mit Medien nutzen. Nielsen möchte Medienunternehmen und Marketing-Beauftragten mit dem Total Audience Report bei der Planung und Messung von Kampagnen helfen. Dazu wird analysiert, wer das Publikum ist, wie es tickt und wie es mit Content umgeht. Der Report ist dabei nur für die USA aussagekräftig.
Elf Stunden Medienkonsum – täglich
Die erwachsenen US-Amerikaner konsumierten im ersten Quartal 2019 durchschnittlich elf Stunden und 27 Minuten täglich Medien. Vergleicht man diese Zahl mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr, so sind das bereits 21 Minuten mehr. Den Löwenanteil macht das Live-TV aus, das bei dem durchschnittlichen US-Amerikaner drei Stunden und 53 Minuten täglich konsumiert wird. Mit drei Stunden und einer Minute gleich dahinter: Apps oder Internet am Smartphone. Obwohl das Radio zu jenen Medien gehört, die von Zukunftsforschern gerne totgesagt werden, bleibt die Nutzung mit einer Stunde und 42 Minuten (Vorjahreszeitraum: eine Stunde und 46 Minuten) relativ konstant.
Nicht unerwähnt darf bleiben, dass nur 48 Prozent der Zeit mit einem einzigen Medium verbracht wird. Die restlichen 52 Prozent, die noch auf die gesamten elf Stunden fehlen, werden durch multiple Mediennutzung erklärt. Das bedeutet, dass beispielsweise jemand gleichzeitig auf einer Konsole spielt und Radio hört – oder aber am Smartphone im Internet surft und fernsieht.
Ein Überblick darüber, welche Anteile die jeweiligen Medien am täglichen Medienkonsum haben:
Unternehmen und Marketing-Treibende fokussieren sich gerne auf Millennials, also die 18- bis 34-Jährigen. Der Total Audience Report gibt ihnen dabei erst einmal Recht. Der Medienkonsum der Altersgruppe steigerte sich gegenüber 2018 und die jungen Erwachsenen verbrachten 31 Minuten mehr mit Medien. Es folgt ein großes Aber: Ältere Personen (50 – 64 Jahre) setzen sich täglich viel länger Medien aus, nämlich 12 Stunden und 51 Minuten. Eine riesige Zahl, wenn man bedenkt, dass Menschen ungefähr acht Stunden Schlaf benötigen. Die meiste Zeit verbringen die Älteren mit Radio, Computer und Tablet. Die jüngeren US-Amerikaner surfen bevorzugt auf dem Smartphone oder nutzen Apps.
Reichweite der Medien
Nielsen fand heraus, dass man die von Unternehmen bespielten Kanäle konkret auf die Markenbotschaft auslegen muss. TV-Werbung ist teuer, die immensen Kosten lohnen sich aber nicht für jedes Produkt. Diese Schlussfolgerung zog die Marktforschungsfirma aus der wöchentlichen Reichweite von Medien. Leider heißt das aber nicht, dass Sie einfach nur Kanäle bespielen müssen, die Ihre Zielgruppe regelmäßig konsumiert. Gerade große Unternehmen, die ein umfassendes und diverses Publikum erreichen wollen, müssen ihre Marketingstrategie multimedial ausrichten. Dazu sollten Sie sich über die wöchentliche Reichweite von den verschiedenen Mediengenres informieren. Das gelingt mit dieser Übersicht:
Überraschung: Die größte allgemeine Reichweite hatte in den USA das Radio – nämlich 92 Prozent. Unter den Latinos und Spanischsprachigen kam das Radio sogar auf 96 Prozent wöchentliche Reichweite. Ebenfalls dürfte der Blick auf die Reichweite von Internet auf einem Computer Erstaunen auslösen. Diese ging nämlich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 7 Prozent zurück. Internet auf dem Computer erreichte demnach nur noch 53 Prozent aller US-Amerikaner wöchentlich. Unter den Asia-Amerikanern lag die Reichweite des Internets am Computer noch bei 62 Prozent. Anders sieht es bei Internet am Smartphone aus, obwohl auch hier die totale Reichweite nur um ein Prozent stieg.